Eine eigene Schule
Von der Idee zum Ziel
Viele Male besuchte Anette Voelmy das Dorf Mukaera, 250 km nördlich der Hauptstadt Harare.
Dort begegnete ihr die Tatsache, dass im Dorf die 5-8jährigen Kinder fehlten. Da der Schulweg zur nächstgelegenen, 8 km entfernten Grundschule ca. 2 Stunden Fußmarsch bedeutete, brachten viele Eltern ihre Kinder bei Verwandten unter, die näher an einer Schule wohnten. Für die Kleinen bedeutete dies oft eine wochenlange Trennung von ihren Familien.
Aus der Not heraus wurden viele Kinder aber auch einfach zu Hause gelassen und blieben ungebildet. Besonders die Mädchen waren davon betroffen, wurden für die Hausarbeit eingeteilt, begleiteten ihre Mütter und Großmütter auf die Märkte oder wurden früh verheiratet.
Und auch in den umliegenden acht Nachbardörfern litten die Kinder und Familien unter den überlangen Schulwegen.
Als dann 2006 in kleinen Schritten die Grundschule in Mukaera gebaut wurde, eröffnete sich für viele die große Chance auf Bildung und damit auf Zukunft. Alle 9 Dörfer verpflichteten sich fortan, jedes Jahr 20.000 Ziegel zum Bau der Schulgebäude zu spenden, die sie in eigener Herstellung brannten. Das ist bis heute so.
2010 wurde die Rufaro Primary School mit einem Schulblock für zwei Klassenräume, einem Lehrerhaus, einem Bohrloch zur Wasserversorgung und einem Toilettengebäude eröffnet. Ein großes Glück für die gesamte Region.
Nach der Gründung von rufaro e.V. 2011 ging der Baufortschritt dann in großen und schnellen Schritten voran, nicht zuletzt, weil wir nun Spendenquittungen erstellen können.
Das Schulsystem in Zimbabwe
Die Primary School (Grundschule) geht von der Vorschule bis zur 7. Klasse (Grade Seven). Mit 13 Jahren wechseln die Kinder dann zur weiterführenden Secondary School (Oberschule), die aus sechs weiteren Klassenstufen besteht. Der Abschluss O-Level nach vier Jahren (Form 1 – 4) entspricht der „Mittleren Reife“. Wer mit siebzehn Jahren weiter die Schule besuchen kann und möchte, hat nach zwei zusätzlichen Schuljahren (Form 5+6) den A-Level Abschluss („Abitur“), der dann zum Besuch der Universität berechtigt. Für alle Jahrgänge ist das Zahlen von Schulgeld Pflicht, sowie das Tragen einer Uniform. Die meisten Bücher müssen selbst bezahlt werden.